Das Jastrower Stadtwappen enthält bis zum heutigen Tage
        eine Weintraube. Obwohl urkundlich an keiner Stelle  nachzuweisen ist,
        daß sich ehemals an den Südhängen der Jastrower Berge Weinberge
        befunden hätten, wird von einem zeit weisen Weinanbau berichtet, und so
        hat die Traube Eingang in das Stadtwappen gefunden. 
        Urkundlich wird Jastrow zum ersten Mal 1303 unter dem Namen "Jastrobe"
        erwähnt. Unter den königlichen Dörfern i.J. 1363 als Jastrobe, i.J.
        1380 als Jastrowe, desgleichen i.J. 1503 als Jastrowo genannt. Es ist
        ein königliches Dorf. Der Ort erregt zunächst kein besonderes
        politisches Interesse von irgendwelchen Machteinflüssen. Erst als im
        Mittelalter bedingt durch die Lage Jastrows im nordöstlichsten Winkel
        Großpolens und noch dazu als offene Stadt, die Bevölkerung in Angst
        und Schrecken versetzt wurde, kam Unruhe auf. Denn nicht weit entfernt
        von der Stadt befanden sich die Grenzen von Pommern und Brandenburg.
        Erschwert wurde die Situation noch durch das Angrenzen von vier
        Starosteien bei Jastrow. Jeder Starost übte in seinem Einflußbereich
        die Gerichtsbarkeit aus. Es lag an ihm, Strafrichter selbst zu
        verurteilen oder auszuliefern. So war es nicht verwunderlich, das
        Übeltäter in die offene Stadt Jastrow flüchteten um hier der
        Gerechtigkeit zu entgehen. 
        So wurde zwischen den Pommerschen Fürsten ein Grenzabkommen
        geschlossen, um ihre offenbar privaten Liegenschaften besser vor
        Angriffen schützen zu können. Das Gebiet um Jastrow wurde der
        Polnischen Krone zugeschlagen. Die angestrebte Beruhigung konnte jedoch
        nicht erreicht werden, die Plünderungen und Aufstände  gingen
        weiter. 
        
        Um angeblich seine Einkünfte zu vermehren, erhob der Starost 1602
        Jastrow zur Stadt mit Magdeburger Recht . Der Starost hatte das Privileg
        in polnischer Sprache ausgestellt. Am 5. März 1603 bestätigte es der
        König Sigismund III. in lateinischer Sprache. Das Schriftstück hat bis
        zum Ende des II. Weltkrieges im Jastrower Rathaus gelegen. Jetzt ist es
        im Archiv zu Stettin zu finden. In einer Kurzfassung in deutscher
        Sprache heißt es darin: 
        Wir geben und verleihen dieser Stadt und allen ihren Einwohnern das
        Deutsche Recht, welches man auch das Magdeburgische nennt, damit
        dieselbe es für alle Zeiten besitze, indem wir zugleich ihr und allen,
        welche sie bewohnen werden, alle polnischen ruthenischen Rechte,
        Manieren und Gewohnheiten fernhalten, welche zugleich das deutsche Reich
        zu trüben pflegen. Wir erteilen volle Gewalt und Freiheit zu richten,
        Recht zu sprechen in allen Punkten, Klauseln und Artikeln erheischt. 
        Der König selbst hatte keinen erkennbaren Einfluß auf dieses
        Gebiet genommen, da er die meiste Zeit mit Kriegen gegen Rußland
        beschäftigt war. Diese neu erlangten Gebiete fielen jedoch der
        jeweiligen Königin als Tafelgut zu: 
        Anna und Constanze von Östereich (Sigismund war zweimal verheiratet). 
        Durch eine längere Periode unvorstellbarer Verwüstungen und
        Besatzungen fremder Armeen begann für die Bevölkerung eine große
        Leidenszeit.
   
    
      
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           1626 - 1635 
          1655 - 1660 
          1700 - 1721 
          1756 - 1763 
          1806 - 1813 
           
          1772 
          1786  
           
           
           
          1851 
          1900 
          1922 
           
          1933 
          1938 
           
          1945 
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        Erster Schwedisch -Polnischer Thronfolge
          Krieg 
          Zweiter Thronfolgekrieg 
          Nordischer Krieg 
          Siebenjähriger Krieg 
          Französische Besatzung während Napoleons Krieg mit Rußland, 
          dazu kamen während dieser Zeit verschiedene Großfeuer, die weite
          Teile der Stadt vernichteten. 
          wurde Jastrow eine Preußische Stadt und war als Deutsch Krone und
          Schneidemühl. 
          hatte die Stadt durch die inzwischen eingeführte Ordnung und
          Infrastruktur bereits acht Gewerke, wie: Tuchmacher, Schuhmacher, Huf-
          und Waffenschmiede, Schneider, Bäcker, Tischler, Fleischer und
          Riemer. 
          Die Stadt erhält eine Straßenbeleuchtung 
          Beginn der Elektrifizierung 
          Nach dem ersten Weltkrieg und Bildung des Polnischen Korridors wurde
          Jastrow Teil der neu gegründeten Provinz Grenzmark - Posen -
          Westpreußen 
          mit der Machtübernahme Hitlers endet die Parteienvielfalt in Jastrow 
          Wurde die Provinz aufgelöst und die Stadt mit dem größten Teil der
          "Grenzmark" der Provinz Pommern zugeschlagen. 
          Jastrow ist Teil der Befestigungen "Pommernstellung". Nach
          erbitterten Kämpfen wurde im Februar Jastrow von der "Roten
          Armee" der "Sowjet-Union" besetzt, fast die gesamte
          Bevölkerung wurde nach Demmin evakuiert. Häuser und Einrichtungen
          wurden von Polen übernommen, rückgeführte Deutsche wurden zur
          Zwangsarbeit verpflichtet. | 
       
     
   
        
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