In Schloppe wohnten vor dem 2.Weltkriege 2.986
Personen. Die
Stadt liegt in 62 m Höhe ü.M. Ihre Feldmark liegt tief im Tale des
Dessels. Die Talsohle ist hier 600 m breit. Die nördlichen und südlichen
Talhänge ragen 20 m und mehr hinaus. Die
Gewässer sind reich an Fischen und Krebsen. Der „Große Teich“
oberhalb der Stadt ist 170 Morgen groß und 7 m tief. Der „Kleine
Teich“ ist nur 44 Morgen groß, aber auch 7 m tief. Größere Bedeutung
hat
der Krebssee. Er liegt eine Viertelstunde südöstlich
der Stadt, ist 100 Morgen groß und 5 m tief. Mitten
durchs Stadtgebiet fließt der Dessel. Seine tiefen Stellen wurden „Kolts“
genannt und waren beliebte Badestellen für die Jugend. Auf
dem Schlopper Gebiet haben schon vor über 2.000 Jahren Menschen gewohnt.
Das beweisen die sogenannten „Burgberge“, die zu damaliger Zeit
Verteidigungsanlagen und Fliehburgen waren. Der
Name Schloppe kommt zuerst in einer Urkunde von 1331 vor, damals besaß
der Ort schon ein Stadtrecht.1739 brannte ganz Schloppe ab und 1765 erneut 90 Bürgerhäuser. 1783 hatte der
Ort 1.000 Einwohner. Ein einziges Haus nur, das des Gutsherrn, war mit
Ziegeln gedeckt. Alle anderen Häuser hatten Schindeldächer. Im
Jahre 1791 kaufte König Friedrich Wilhelm II. die Stadt Schloppe
und gab der abermals abgebrannten Stadt Geld zum Wiederaufbau. Sie mußte
jedoch gerade Straßen und einen viereckigen, geräumigen
Marktplatz anlegen. Viele Wohnhäuser stammten noch aus jener Zeit. -1806 nahm
Napoleon die Stadt ein. Die
ursprüngliche katholische Kirche war ein sehr alter Holzbau
aus dem Jahre 1660. - Die evangelische Kirche wurde 1826 erbaut. Am 29. April 1901 wurde sie durch Blitzschlag teilweise
zerstört. Bei ihrer Wiederherstellung erhielt sie einen großen Turm und
ein melodisch klingendes Glockengeläut. 1932
wurde der Grundstein zu einem neuen Schulbau gelegt, der ein Jahr später bezogen werden konnte. Es waren drei
Schulen in diesem Gebäude vereinigt: die evangelische Volksschule, die
katholische Volksschule und die „Gehobenen Klassen“ (später
Mittelschule). Die
Schlopper Märkte waren nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch
über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Besonders waren es die Pferdemärkte, die zur damaligen Zeit
von den Bauern und Pferdeunternehmern besucht wurden. Nachdem
die Stadt 1945 von der Roten Armee eingenommen worden war, wurde sie
mutwillig in Brand gesetzt, wobei der Stadtkern völlig nieder brannte. |