Willkommen in Stranz

Stranz. (heute polnisch: stranczno)

Kirchdorf mit katholischer Kirche. Am 17.5.1939 hatte es 619 deutsche Einwohner in 171 Haushalten. Der Ort liegt ca 120 m über N.N., ca 6 km südwestlich der Kreisstadt Deutsch Krone an der alten Reichsstraße 1 in einer reizvollen Umgebung.Der Radaunen-See bildet einen Teil der Gemarkungsgrenze und umschließt die Halbinsel Klattenwerder mit Schlossberg und der einstigen Gaststätte Sonnenheim. Heute liegt am Klattenwerder ein Zeltplatz. Sonnenheim und das auf dem Gutshof gelegene Schloß wurden nach dem Krieg ebenso wie einige Häuser und Stallungen durch Krieg und Brandstiftung vernichtet. Drei weitere reizvolle Seen zieren die Landschaft um Stranz: der Mellensee mit 35 ha, der Dyksee mit ca 50 ha und der Große Schmollensee. Archäologische Funde beweisen, dass auf der Gemarkung Stranz schon seit der Bronzezeit Siedlungen waren. Durch ständige Kriege war später der Ort noch 1337 wüst. 1368 wurde das Gebiet an Polen übergeben. Danach gehörte Stranz zur Vogtei Böthin. Dann folgte der Johanniterorden und setzte den Ritter Turnow als Vasallen ein. Der unterstellte sich nach der Vertreibung des Ritterordens den Tützer Wedells. 1609 brannte Stranz samt der Holzkirche ab, 1864 vernichtete ein großer Brand auch die 1640 wiedererrichtete Holzkirche.

Darauf wurde die neue katholische Kirche 1867 mit roten Ziegeln und achteckigem Turm der Gemeinde übergeben. Schon 1760 hatte die Wedells alle ihre Vasallengüter zurückgekauft und Teile davon als Bauernstellen weiterverkauft. Nach der polnischen Teilung und der Herrschaft Preußens im Land wechselten die Besitzer ständig. Dadurch entstand aus dem Vorwerk die selbständige Gemeinde Karlsruhe. 1877 kaufte die Familie Schröder das Gut, in deren Händen es bis zur Flucht im Januar 1945 blieb. Haupterwerbsquelle in Stranz war die Landwirtschaft mit 11 Bauernhöfen im Dorf und 7 auf den Abbauten, sowie das Gut hinter der Dorfkirche. Saatkartoffel und Roggenanbau leichten Böden und forstliche Nutzung der armen Böden bestimmten die Nutzung. Rinder-, Schweine –und Pferdehaltung wurden betrieben. Auf dem Gutshof war die Spiritusbrennerei, in der auch Bratkartoffelkonservierung erfolgte. Außerdem gab es die Stranzer Werke für landwirtschaftlichen Maschinenbau. Zusätzlich existierten eine Fischerei, Tischlerei, zwei Schmieden, eine Schuhmacherei, Lebensmittelgeschäfte und Gaststätten wie Sonnenheim, Post und mehrklassige Volksschule. Viele Einwohner arbeiteten im Forstamt Deutsch Krone. Eine Bahnstation, heute verwaist, verband zusätzlich den Ort mit Deutsch Krone. Nicht weit von Stranz kann man auf der Strecke nach Harmelsdorf-Tütz an der sogenannten „Schwere-Anomalie“ seine Schulkenntnisse überprüfen.

Heute ist Stranz nur noch ein kümmerliches Abbild seines einstigen Wohlstandes trotz der neuen Schule, einer Tankstelle vor der Ortschaft und mehreren Gemüsebaubetrieben und Gärtnereien.