Willkommen in Tütz

Tütz
Kleinstadt Tütz im Landkreis Deutsch Krone 
bis 1945 in der Grenzmark Posen / Westpreußen mit 2500 Einwohnern

Tütz 1.Geographische Lage 2.Geschichte 3.Klima 4.Boden 5.Witschaft 6.Gesundheitsdienst 7.Bauwerke 8.Tourismus 9.Gewerbe 10.Ausblick

Tütz hatte 1939  2.748 Einwohner. Das Stadtrecht hatte der Ort im Jahre 1331 erhalten.
Tütz war lange Zeit Mittelpunkt eines größeren Landgebietes und sozusagen Residenz des berühmten Adelsgeschlechtes der Wedells. Die Herren von Wedell erhielten das Tützer Gebiet im 13. Jahrhundert von den Brandenburger Markgrafen.
Der Wedellsche Grundbesitz reichte einst bis zu den Feldmarken von Marthe, Schulzendorf, Knakendorf, Lubsdorf, Brunk, Klein Nakel, Strahlenberg, Ruschendorf, Stibbe, Mellentin und Mehlgast. Johann von Wedell war es, der auch den Bau des Schlosses auf dem einst stark befestigten Burgberg im Jahre 1338 begann. 
Die Wedellschen Grafen blieben Eigentümer des Schlosses und der Herrschaft Tütz ununterbrochen bis zum Jahre 1773. Später trat ein häufiger Wechsel in den Besitzverhältnissen ein. Zuletzt besaß diesen Grundbesitz der preußische Forstfiskus.
Manche Plünderung und Feuersbrunst hat das Städtchen im Laufe der Jahrhunderte über sich ergehen lassen müssen. Der letzte dieser Großbrände, die meistens den größten Teil der Gemeinde einäscher- ten, weil die Häuser noch mit Stroh gedeckt waren, brachte das Jahr 1834. Damals schmolzen sogar die wertvollen Glocken der katholischen Kirche durch die Hitze ein. Zweihundert Jahre vorher hatte die Pest in der Gemeinde gewütet, die etwa 500 Menschenleben forderte, was damals wohl Zweidrittel der Stadtbevölkerung ausgemacht hat.
Aus Reformation und Gegenreformation entwickelte sich im 16. Jahrhundert ein regelrechter Religionskrieg, der elf Jahre dauerte und nicht unblutig verlief. Im Verlauf dieses Krieges ließ Christoph von Wedell, der als Grundherr nicht nur das Religionsbekenntnis der Stadt bestimmte, sondern auch die richterliche Gewalt ausübte, den Bürgermeister Georg Ulrich und den Ratsmann Simon Hanczke wegen Auflehnung enthaupten. Ein Teil der Bürgerschaft kehrte damals zum katholischen Glauben zurück, während ein anderer in die Neumark abwanderte. Die Stadt war von jeher ein besonderer Stützpunkt des katholischen Glaubens. Eine selbständige evangelische Kirchengemeinde entstand erst im Jahre 1819, und nur mit einer Spende des Königs Friedrich Wilhelm IV. war es im Jahre 1840 möglich, ein eigenes Gotteshaus auf dem Marktplatz zu errichten, das 1900 erweitert und mit einem Turm versehen wurde. Tütz war nach dem 1.Weltkrieg auch vorübergehend Sitz der Freien Prälatur, die dann aber im Jahre 1926 nach Schneidemühl übersiedelte.

Außer dem Schloß und der katholischen Kirche ist vom alten Stadtkern fast nichts erhalten, weil er nach der Einnahme durch die Rote Armee niederbrannte. 

1. Geographische Lage
Tütz 1.Geographische Lage 2.Geschichte 3.Klima 4.Boden 5.Witschaft 6.Gesundheitsdienst 7.Bauwerke 8.Tourismus 9.Gewerbe 10.Ausblick

Tütz gehörte zum Landkreis Dt. Krone und nach dem 1. Weltkrieg zur neugebildeten Provinz Posen / Westpreußen.
Eiszeitliche Einwirkungen haben teilweise eine hügelige Landschaft geschaffen. Drei Seen schließen die Stadt beinahe ein. Tützsee, Lüptowsee und der Tafelsee mit insgesamt 12 ha Wasserfläche. Die Stadt liegt 46km westlich von Schneidemühl. Hauptverkehrsstraßen, sowie ein durchgängiges Eisenbahnnetz ermöglichen früher wie auch heute eine gute Verbindung. Die Eisenbahnverbindung nach Tütz ist seit 2001 stillgelegt.

2. Geschichte
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Das Wappen der Tützer Schlossherrn

Das Wappen derer von Wedell, der einstigen Schlossherrn von Tütz, hat sich jahrelang auf einem Türdrücker am Hauseingang des Schuhmachermeisters Carl Ulrich in der Schloßstraße befunden; es handelt sich um eine kunstvolle Arbeit vom Vater des Schlossers Max Seiffert am Tafelsee. Obwohl dieser Wappendrücker unter Heimatschutz gestanden haben soll, wurde er verkauft und gelangte auf Umwegen in den Besitz von Nachkommen der Adelsfamilie von Wedell.
Ein gleiches Wedell-Wappen befand sich auf der Evangelien-Seite des Hauptaltars in der kath. Kirche von Tütz.
Die Wedells waren nach den Goltzen die verzweigteste und meist begüterte Familie im Deutschen Kroner Land während des 14. und 15. Jahrhundert; ihre Hauptsitze waren Tütz und Märk. Friedland. Henning v. Wedell erhielt 1469 neben Friedland das Tützer Schloß vom Deutschen Ritterorden. Nach 1500 spalteten sich die Tützer und Friedländer Linie immer mehr. Nachdem die auf Tütz lebenden Familienmitglieder bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts protestantisch waren, trat dann Christoph v. Wedell, seine Gemahlin war eine geborene Firley, zum kath. Glauben über.
Beschreibung des Wappens
In Gold ein schwarzes Richtrad mit 16 scharfgezahnten Zacken und 8 Speichen. Später erscheint statt der Radnabe ein Kopf und endlich ein Mannesrumpf im von schwarz und rot gespaltenen Gewande mit gleichfarbigem Hute innerhalb der gezahnten Radfelge. Auf dem Hut mit schwarz-goldenem Decken, der Mannesrumpf wachsend.
Stammvater - Stamm B. (Tütz, Neuwedell) war: Wedgo von Wedell, er starb 1362.
Urkundlich nachgewiesen wurde das Geschlecht der Wedells erstmalig 1212, erwähnt jedoch schon 1149. In Pommern schloßgesessen seit 1240.
Die Stadtgründung war 1231.
Nach dem zweiten Weltkrieg:
Die Stadt wurde bei  Kämpfen um die Stadt im Februar 1945 beinahe völlig zerstört (ca. 80%). Sehr zögerliche Aufbauarbeiten in den ersten Jahrzehnten danach scheinen allmählich überwunden zu sein.
Heute hat Tütz (Tuczno) 2000 Einwohner. Die evangelische Kirche gibt es nicht mehr.

3. Das Klima
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Um Tütz herrscht Festlandklima.
Etwas spätes Frühjahr, kürzere heiße Sommer, Oktoberfröste und kältere Winter mit viel Schnee.

4. Der Boden
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Die Landschaft um Tütz kann verschiedene Bodentypen vorweisen. Guter Mutterboden, der es den umliegenden landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichte, neben dem Getreideanbau vor allem Saatkartoffelanbau zu betreiben. Die Belieferung erfolgte nach ganz Deutschland und ins Ausland. Angrenzende eingemeindete Bauernhöfe (Abbau und Güter) brachten der Stadt die Steuern ein.

5. Wirtschaftliche Verhältnisse
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Gute Straßen zur Stadt und zum Bahnhof (ca. 5km vom Stadtzentrum entfernt) Als Ackerbürgerstadt waren viele Berufsstände vorhanden, somit war eine funktionierende Einheit gegeben.

6. Gesundheitsdienst
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Oberhalb des Tafelsees wurde 1929 das Krankenhaus St. - Elisabeth - Stift eröffnet. Mit seinen 3 Geschossen war es modern für den damaligen technischen Standard. Graue Schwestern übernahmen die Pflege. Das Krankenhaus wird heute unter polnischer Herrschaft als Sanatorium weitergeführt.

7. Bedeutende Bauwerke
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Das Krankenhaus
Das gotische Renaissanceschloß
Die Kirche
Verschiedene Stadtbrände in früheren Jahrhunderten und nach den Kämpfen um die Stadt im Februar 1945 haben große Schäden hinterlassen. Nach Aufbau und Rekonstruktionsarbeiten am Schloß wurde es 1971 als Hotel für polnische Architekten und die Stadt eingerichtet.

8. Tourismus
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Wanderwege um die Seen und Badeanstalten ergeben Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung früher wie heute. Durch die hohe Arbeitslosigkeit bemüht sich heute die Stadt, den Tourismus weiter auszubauen. Es ist ein zauberhaftes Städtchen und bietet dafür viele Möglichkeiten.

9. Das Gewerbe
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Im Gewerbe waren durch die verschiedenen klein- und mittelständigen Betriebe vor 1945 ausgeglichene Verhältnisse. Somit war eine solide Basis für entsprechende Lebensverhältnisse geschaffen.
1996 wurde durch einen deutschen Investor "Ludwig Schokolade" Mauxion gegründet. Dadurch wurden wieder Arbeitsplätze geschaffen.

10. Der Ausblick...
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Die damaligen Bewohner der Stadt und der nahen Umgebung sind heute über das gesamte Bundesgebiet Deutschlands verstreut.
Sie treffen sich regelmäßig - auch die Mitteldeutschen nach der Wiedervereinigung 1989 - zu ihren Heimattreffen.
Erinnerungssteine und Straßennamen erinnern sie an ihre alte, so schöne Heimat.

letzte Änderung: 03.02.02