Kirche und Glaube

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Einige Gedanken zu unserem Glauben -  (in stiller Eintracht mit Günter de Bruyn)                                                                              

Als die Pommern, West- und Ostpreußen, die Schlesier und Sudetendeutschen und woher sie noch vertrieben worden waren, nach Vorpommern und Mecklenburg kamen, da war das für weite Bereiche der Kirchen in diesem Land ein Segen.

Denn jetzt entstanden feste katholische Gemeinden aus unseren katholischen Leidensgenossen, und wo zuvor eine immer kleiner werdende evangelische Kirche um ihr Überleben fürchten mußte, weil sie schon damals nicht selten ein schwankendes, nicht selten auch geknicktes Rohr im Sturm der Zeit war, wurde diese durch die protestantischen Flüchtlinge und Vertriebenen wieder stark, brachten sie doch, durch die unsägliche Not eher noch gefestigt, ihren unerschütterlichen Glauben mit und füllten die bis dahin schon merklich geleerten Gotteshäuser.

Doch sehr bald hatte besonders unsere evangelische Kirche ihren Auftrag der Seelsorge dort vergessen, wo diese Vertriebenen ihre Hilfe, ihren Zuspruch brauchten, und sie hat den Eindruck erweckt, als erwarte sie gemeinsam mit den politischen Vorsagern eine biologische, die Kirchenäcker füllende Lösung. Auch aus diesem Grunde und den Gefahren, die ich kommen sehe, möchte ich ein paar - wie mir scheint - wichtige und nachdenkenswerte Bemerkungen zum Glauben wie zur Kirche, bestärkt durch Günter de Bruyn,  vortragen.

Daß sich die Kirchen nach der Entmachtung der DDR so schnell wieder leerten, hat natürlich in erster Linie mit der religiösen Entwurzelung der jüngeren Generation (aber durchaus auch mit der unerklärlichen und unverzeihlichen Entfremdung der älteren Menschen - wie der meinen früher auch) zu tun. Man glaubte das damit begründen zu können, daß Wissen den Glauben immer mehr ersetze.

Doch wie kamen dann Wissende, die ungleich weiter sahen, tiefer in die Materie des Wissens eingedrungen waren, zu einem so festen, so unverrückbaren Glauben wie Albert Einstein, wie Max Planck, wie Otto Hahn oder Heisenberg, von dem der berühmte und nachdenkenswerte Spruch bekannt ist, der viele von uns, die zu wissen glaubten, in späteren Jahren immer nachdenklicher machte: Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet GOTT.“

Und was ist all unser Wissen wert, wenn Newton, der große Physiker erklärt hat: Unser Wissen gleicht einem Tautropfen; aber unser Unwissen dem Meer.“

Es kann also kaum am zunehmenden Wissen liegen, sondern wird mancherlei andere Ursachen haben, daß die Menschen der Kirche entfliehen, von neuen, Scheinglauben predigenden Offiziellen aus ihr vertrieben werden und ihr – scheinbares – Heil andernorts suchen. 

„Die naheliegende Glaubenslosigkeit des heutigen Lebens ist die, daß der moderne Mensch Gott nicht mehr zu benötigen glaubt, weil er immer mehr die Warenwelt heiligt und seine Glückseligkeit im konsumorientierten, konsumgesättigten Diesseits zu finden meint.

Das trifft aber nicht für alle zu.

Immer deutlicher wird die Wahrheit des Wortes von Heinrich Heine in seinem Aufsatz „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ erkennbar, wo er sagt:

 „Solange Menschen sich bedrängt, bedroht, gequält fühlen, solange wird der Glaube Bestand haben.“

Und die Bedrängung der Menschen in ihrer Seele, die Bedrückung und Furcht in ihrem sozialen Gefüge nehmen zu. Sie beginnen nach einem seelischen Halt zu suchen, der ihnen die Kraft geben kann, und sie erinnern sich des hoffnungsvollen Wortes:„Kommet zu mir.“

„Denn neben jenen, die Wohlstandsgläubigkeit anstelle des Glaubens setzen, gibt es auch die im Überfluß Nachdenklichen, auch Unglücklichen, die Sinnsuchenden, die nicht allein von Brot oder Kuchen  leben wollen, und wohl auch jene, für die der Tod nicht der endgültige Schlußpunkt ist. Von ihnen zeugen nicht nur die beängstigenden Erfolge der Sekten, der Astrologen und anderen angeblichen Heilsbringer, sondern auch das zunehmende Bedürfnis der Massen populäre Idole zu vergotten.

Das alles läßt darauf schließen, daß GOTTes Platz in der Seele zu einer Leerstelle wurde, die nach neuen Glaubensinhalten und nach neuer seelischer Bindung verlangt.

Das aber sind doch Bedürfnisse, die eigentlich die Kirche zu befriedigen hätte, es aber offensichtlich zu wenig tut, und nicht zum Wenigsten, weil sie in einem nicht geringen Teil ihrer Vertreter glaubt, anderen Gedanken huldigen zu müssen.

Für die Menschen, die eine andere, eine sie in ihrer Seele stärkende Welt suchen, scheint die Kirche zu sehr von dieser Welt zu sein.“

Für einen, der an dem überbordenden Nützlichkeitsdenken heutigen Lebens kein Genüge findet, ist die Kirche vielleicht zu sehr Bestandteil desselben geworden. Er beginnt, sich seinen GOTT an anderen Orten oder in sich zu suchen und denkt dabei vielleicht an das Wort des Schlesischen Mönches Angelus Silesius: „Gott ist in mir und ich in ihm - -.“

Zu wenig Sendungsbewußtsein zeigt die heutige Kirche  in seinen Augen, zu sehr paßt sie sich an. Seltsam aktuell werden so plötzlich die schon 1934 in der Bedrängung verfaßten Thesen der Barmer Theologischen Erklärung mit ihrem heute wieder verständlichen, drängenden Gebot der I. und III. These:

„Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.“

Und:

„Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“ 

Sie, die Kirche, ist eine unserer ältesten traditionsreichsten Institutionen, die alle sich ändernden Zeitläufte nur überstehen konnte, indem sie sich, unter Wahrung ihrer Aufgabe, auf sie einzustellen versuchte. Sie ist zugleich ein wesentlicher Bestandteil unserer abendländischen Kultur. Das muß sie auch heute wieder versuchen, ohne sich dabei aufzugeben. Sie muß sich der Gegenwart stellen, ohne wie sie zu werden. Sie muß für die Menschen, die von ihr auf die unterschiedlichste Weise entwöhnt wurden, erreichbar, spürbar sein, ohne sich dem Zeitgeist, gleich welcher Farbe, anzudienen.

Im Strom der Zeit sollte sie nicht mitschwimmen, sondern in ihm eine Insel bilden, „eine feste Burg“,

in die man sich aus der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit retten kann.
Die Würde ihres Alters sollte sie nicht verleugnen, sondern sie herzeigen als ein Beständiges in einer von Wechsel zu Wechsel immer rascher eilenden Zeit. Denn sie ist ein ganz entscheidender Anteil unserer langen Tradition.

„Während unsere Städte, die durch kalte Kolossalbauten nur unwirtlicher wurden, sich auf die Anziehungskraft ihrer alten, kunstvollen Bauten mit menschlichen Maßen zunehmend besinnen, sollte die Kirche nicht der Versuchung erliegen, ihre altehrwürdigen Aufgaben modernistisch zu drapieren.“

Sie sollte Stolz und Vertrauen in die kräftige Sprache Luthers setzen, sie aber nicht in ein nichtssagendes Deutsch übertragen, das der Größe und Schönheit der Botschaft in keiner Weise entspricht. Wenn eine Art „Hirtenbrief“ eines evangelischen Bischofs nach einem neuen Luther als Übersetzer in ein verständlicheres Deutsch rufen läßt, damit er für Jeden erkennbar wird, dann zeigt das einmal mehr, wohin unsere Evangelische Kirche sich wendet.

Kirchen, die sich dank ihrer Bischöfe und Seelsorger der politischen Agitation öffnen oder dem Kunstklamauk Raum geben, Pfarrer, die, wie bei der Einweihung der Dresdener Frauenkirche, den Tod Unschuldiger als gerechte Strafe darstellen und damit jene befördern, die nach „noch einmal“, „let’s go again“ rufen, sie alle müssen sich fragen lassen, ob sie den Namen und die notwendige Achtung als „Hirten“ überhaupt noch verdienen.

Predigten, die doch alle ihre Aufgabe von Markus 16 herleiten,

„Gehet hin in alle Welt und predigt -,“

sollten, wenn sie dem anerkennenswerten Bestreben nach Alltagsnähe folgend, Streß, Ärger am Arbeitsplatz oder Eheprobleme zum Thema haben, diese nicht in einer Weise behandeln, als habe der Prediger den Ehrgeiz, Psychotherapeut, oder christlicher Gewerkschafter und nicht Seelsorger zu sein.

„Auch sollten Pastoren, die in der guten Absicht, sich nicht durch Lehren und Mahnen über ihre Mitmenschen zu erheben, bewußt auf jene Autorität verzichten, die der Pfarrer früher hatte, bedenken, daß jemand, der Seelsorge benötigt, gerade die Autorität, das Ansehen des Predigers sucht und braucht.“

Es geht dabei nicht um die Traditionen als solche. Die muß man ablegen können, sofern sie sich als ungeeignet erweisen. Doch sollte man zuvor bedenken, ob nicht gerade diese Traditionen geeignet wären, uns gegen die Überfremdung durch fremde, aggressive Lehren zu schützen. „Tradition ist“, wie es uns Gustav Mahler sagte, „nicht die Bewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“

Es geht vielmehr um die Frage, warum Christen sich so nennen und bleiben und der Kirche die Treue halten, und darum, wie man der Kirche Entfremdete wiedergewinnen kann.

Und Traditionen sind dabei sicher nicht unwichtig.

„Ich kann mir nicht vorstellen, daß Leute die Kirche besuchen, um über den Umgang mit Chefs beraten zu werden, des Pfarrers Meinung über Politik zu erfahren oder um Disko-Rhythmen zu hören, vor denen man schon in keinem Cafe sicher sein kann. Sie kommen doch wohl um der Sache willen, die die Kirche seit jeher sozusagen verwaltet, und das ist der christliche Glaube mit allem, was im Diesseits an Wissen und Gewissen, Denken und Handeln dazugehört. Vielleicht kommen sie, um Lebenssinn oder Orientierung zu suchen, vielleicht, um der Einsamkeit zu entfliehen, um Trost zu finden oder weil ihnen vor der Vorstellung des Todes als einem Nichts graut.

Sie kommen also der Seelsorge im weitesten Sinne wegen, und sie werden nur bleiben, wenn ihre Hoffnungen nicht enttäuscht werden, wenn also die Kirche ihre eigentliche Aufgabe erfüllt. Besser freilich, als die Leute kommen zu lassen, wäre es sie zu holen.“

Und genau das war der entscheidende Mangel und Fehler der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands nach dem Mauerfall 1989.

Statt daß die Hirten ihre verirrte Herde aufsuchten, zusammenbrachten, missionarisch tätig wurden, sich dem Einzelnen, Abgewandten zuwandten, haben sich nicht wenige der Pastoren jenen Kanzeln zugewandt, wo wegen der plötzlichen Umstände aufmerksamer, weil hoffender zugehört und wo besserer „Gotteslohn“ zuteil wurde. Sie haben ihren Glauben und Auftrag verraten!

„Wenn ich die wenigen mir persönlich bekannten Vertreter der Kirchen betrachte, fällt mir neben vielem Erfreulichen, Guten und Angenehmen ihre heitere Ruhe ins Auge, mit der sie sich im Kreis von Gleichgesinnten niveauvoll wohl sein lassen und mit der sie ihre Schar immer geringer werden sehen. Ich glaube also, um es gröber zu sagen, eine gewisse Passivität feststellen zu können, die möglicherweise mit der Bejahung der pluralistischen Gesellschaft und der in ihr erforderlichen Respektierung anderen Glaubens und Denkens zusammenhängt, bei näherer Betrachtung der Entwicklung in Deutschland aber zeigt, daß dieses sich einer herrschenden Meinung anpassen, mit der politischen Mode gehen, in diesem Deutschland gang und gebe war.“

Mit Recht ist für uns Toleranz eine Tugend, doch verliert diese alle tugendhaften Verdienste, wenn sie auf Gleichgültigkeit oder Desinteresse beruht und unseren Glauben wie unsere Kirche in ernsteste Gefahr bringt.
Wert hat die Duldung anderer Überzeugungen nur, wenn sie mir schwerfällt, weil ich von der eigenen Glaubenswahrheit überzeugt bin. Dann aber werde ich versuchen, andere, auch in ihrem Interesse, davon zu überzeugen. Und diese Versuche sind, wie ich finde, rar.
Ich sehe vielmehr eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber einer Entwicklung, die unser kulturelles und moralisches Wertesystem, das doch auch im nichtchristlichen Bereich christlich geprägt war, immer weiter verfallen läßt.

„Wenn die Kirche glaubt, wie man Grund hat zu hoffen, daß das Christsein den Einzelnen und die Gesellschaft glücklicher machen und bessern könnte, muß sie doch bestrebt sein, für ihren Bestand und ihre Ausweitung zu wirken. Sie darf sich nicht weiter durch Überwanderung durch fremde Heilslehren ins Abseits drängen lassen.“

Sie muß die Erziehung zu Grausamkeit und Gewalt über die Fernsehkanäle und andere neue Medien mit ständigen Protesten begleiten, und sie darf Feiertage, die aus finanziellen Gründen gestrichen werden, nicht widerstandslos preisgeben, als läge ihr nichts an ihnen -, so daß Technokraten und erfolgsgierige Manager sicher auch schon heute hoffen, ohne große Proteste der Kirchen morgen den Sonntag abschaffen zu können, der zweifellos den Produktionsablauf stört und ihre Einnahmen schmälert.
Diesen christlichen Ruhetag zu heiligen, so könnte die Forderung lauten, ist doch Nicht-Christen nicht zumutbar.

„Gib dem Sonntag eine Seele und der Seele einen Sonntag“, sonst werden wir einen wichtigen Mahner des Glaubens verlieren. Zu deutlich und drohend erscheint schon in aller Öffentlichkeit und kaum widersprochen das Wort von der Freizeit, die man am besten im Kaufrausch, oder falls man zu der immer größeren Schar der Schlechterverdienenden gehört, in Kaufsehnsucht beim ziellosen Bummeln totschlägt.
Was also den Christen weitgehend fehlt, ist ihr sichtbar werdender Wille, sich nicht nur zu behaupten, sondern verlorene Seelen zurückzugewinnen, also, falls das Wort noch erlaubt ist: Mission!

„Früher fuhren glaubensstarke Leute, unsägliche Strapazen nicht scheuend, zu diesem Zweck in die Südsee oder nach Grönland. Heute brauchten sie, ohne jede Entbehrung, nur beim Nachbarn vorzusprechen, nur in der Öffentlichkeit mehr Selbstvertrauen zu zeigen, oder sich in demokratischen Institutionen für die Kirchenbelange einzusetzen, ohne Behinderung durch Natur- oder Staatsgewalt.“
Aber statt verstärkt die Freiheit zu nutzen, idealisiert man manchmal sogar die Minderheitskirche, so daß der Eindruck erweckt wird, man fände eine kleinere Anzahl von Christen grundsätzlich besser als eine größere, was doch wohl im Gegensatz steht zu der Aufgabe: Gehet hin in alle Welt -, oder doch wenigstens ins nächste Dorf.
Immer mehr, immer deutlicher erscheinen - besonders junge - Seelsorger, die sich als Vermittler eines politischen Systems verstehen, dabei mitreden, in diesem Sinne auf die noch glaubenden, hoffenden Seelen einwirken wollen, dem Zeitgeist huldigen, anstatt den Menschen in ihrer Bedrängnis zu helfen.
Die Kanzel ist nicht und darf nicht sein: Leuchtturm für ideologische Auseinandersetzungen oder Verkündigungsplatz für politische Seelsorge.
Dann sollten solche Hirten  - wie so viele vor ihnen nach der Einigung - besser gleich auf die Rednerbänke eilen, dort hin, wo man - noch - zu mehr Menschen reden und mehr Geld verdienen kann. Und sie werden bald - wie ihresgleichen dort - von Verkündigern des Glaubens und der Moral zu Verbreitern einer Ideologie werden, die den Verfall der sittlichen, der moralischen, der menschlichen Hygiene mit sich bringt.
Seht sie Euch an, die dort reden, aber ihren Auftrag – „Markus 16“ - vergessen haben.
Es gefiel ihnen rasch und zunehmend auf diesen Kanzeln, und wir wissen nur von einem, der bald wieder zurückging, um in Luthers Kirche zu Wittenberg sein Seelsorger-Amt zu versehen, wenngleich auch er am 4.11.89 auf dem Alexanderplatz dienerte.
Wir verlieren in letzter Zeit allzu viele Worte über die Ökumene, reden worthülsig darüber, ereifern uns „- und kommen doch nicht zu dem Ziel“.
Daß die Katholische Kirche in ihrem irrigen, festgefahrenen Alleinvertretungsanspruch vor GOTT Mauern errichtet, deren Aufbau wir Protestanten in unserer fast schon sektiererischen Zerrissenheit leicht machen, vergessen wir dabei.
Wer Luthers wahrhafte Lehren und Mahnungen immer öfter in den Wind schlägt, wer Homosexualität segnet, an pastoraler Stelle die Unmoral vorlebt und so den Segen der Familie vergißt, mit einer obstrusen „Bibel in gerechter Sprache“ dem Aberwitz des Gender-Mainstreaming zur „neuen christlichen Kultur“ verhelfen will und dafür noch als „Luther-Botschafterin“ geehrt wird, dem sei das Wort von Jesaia 41, Vers 24 entgegengerufen! Wer seine Grundsätze aufgibt und gemeinsame Sache mit den erklärten Feinden des Christentums macht, allerhand „Modisches“ in die traditionelle Liturgie einbringt und damit das Bewährte aus der Kirche verbannt, der darf sich nicht wundern, wenn die noch andere Seite, unsere katholischen Brüder und Schwestern, sich - auch wohl wegen mancher allzu leichtfertigen Anbiederung unsererseits - abwenden und für sich bleiben wollen, wobei manche ganz sicher froh darüber sind, für sich zu sein. Der aber sollte an Johannes 12, Vers 35 erinnert werden.
Und es schadet auch einem ehrlichen evangelischen Christenmenschen nicht, einmal die Gedanken von Papst Benedikt in seinem Buch „Salz der Erde“ nachzulesen. 

Ökumene - ja; aber nicht bedingungslos, sondern in Luthers Worten und auf gleicher Augenhöhe mit dem Anderen und das im Interesse eines gemeinsamen, gefestigten, streitbaren Christentums.  

Denn wir haben nur einen GOTT!

Sonst werden wir allmählich alle dem am Horizont hochschleichenden Wesen erliegen, das da lehrt:

 „Ich bin der Markt, Dein Gott, Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.“

Ganz abgesehen von der schleichenden Gefahr, die aus einem militanten aggressiven Islam auf uns zukommt.  

Und nochmals: Wir sollten doch nicht Heinrich Heines Mahnung in seinem Werk „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ vergessen.

„Und wahrlich, ich sage euch -,“

Bedrängung, Angst, Sorgen gibt es genug, als daß man auf den Glauben verzichten könnte.
In der seelischen, der körperlichen Not finden noch immer Menschen zu GOTT.
Wir sollten aber zugleich beten, daß Menschen nicht ausschließlich aus ihrer Not zurück zum Glauben finden.
Unsere wahrhaften Hirten sollten ihnen dabei helfen und den Weg zeigen!

 

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Brief an Herrn Bedford-Strohm 03.07.2016

Herrn Bedford-Strohm
EKD
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover


Geehrter Herr Bedford-Strohm
Der Vorsitzende der Internationalen Martin-Luther-Stiftung, Michael Inacker, stellte unlängst fest, was alle, die noch an der Kirche Martin Luthers festhalten, mit großer Besorgnis erfüllt, weil sie es immer öfter selbst erleben, daß die EKD sich zu einer Gesinnungskirche wandelt: „Langweilig, ängstlich, parteiisch.“ Sie werden mir folglich – besonders angesichts Ihrer letzten Äußerung zum Islam in den Schulen – nachsehen müssen, daß ich Sie – gemeinsam mit meinen luthertreuen Freunden – nicht mehr als meinen (unseren) Bischof ansehen kann.
Es gab in der letzten Zeit aus der Spitze der Evangelischen Kirche – Schneider, Käßmann, Göring-Eckardt – Äußerungen, die selbst bei etlichen unserer guten Hirten Kopfschütteln und Unverständnis bis hin zu Ablehnung ausgelöst haben. Im Vorlauf zum Lutherjahr treffen die Meinungen immer deutlicher und gegensätzlicher aufeinander. Dabei gibt es – besonders angesichts der Äußerungen aus politisch motivierten Kreisen
für mich und so manchen anderen mindestens zwei Gründe, Ihnen und Ihren Mitkämpfern mit Entschiedenheit zu widersprechen.
Als die Nationalsozialisten mit Hilfe ebenfalls angepaßter, sich auch Christen nennender unsere Evangelische Kirche in große Gefahr brachten (denken sie an den berüchtigten geheimen Gauleiterbefehl Bormanns!), da hatte sich die Notgemeinschaft Evangelischer Christen 1934 zur Barmer theologischen Erklärung entschlossen. Alle 6 Thesen dieser Erklärung sind heute nach unserer Meinung wert, an jede Evangelische Kirche, an jedes Pfarrhaus genagelt zu werden.
Ich war gerade mal 10 Jahre alt, als ein Pfarrer unserer Kirchgemeinde in der Grenzmark in SA-Uniform des Öfteren auf die Kanzel stieg. Zwar haben Sie und Ihre Mitstreiter noch keine Uniform an, doch glänzen Sie in dem Habitus politischer Meinungsmache!
Immer mehr zu unserer Kirche gehörende Menschen verlassen uns. Nicht zuerst wegen der Kirchensteuer, sondern vor allem wegen der Tatsache, daß sie sich nicht mehr vertreten, nicht mehr im Glauben bestärkt fühlen, verlassen sie diese von zuerst politisch denkenden und handelnden Funktionären bestimmte, immer ärmere Kirche.
Bei Jesaia 41, 24 steht – wie auch für viele heutigen Politiker – ein bemerkenswertes Wort.
Und muß ich Sie und Ihresgleichen an Johannes 12.35 erinnern?
„Mein Fuß geht richtig, ich will Dich loben Herr in den Versammlungen“ ist zu einem zweideutigen Wort geworden.
Ich und so mancher meiner Freunde – wir werden bis zum Schluß Martin Luther die Treue halten! Mein erster nachweislicher Vorfahr saß bei ihm mit am Tisch und war dann der erste lutherische Prediger in Eisleben. Das verpflichtet.
Aber dem Islam, dieser mittelalterlichen und zwiespältigen Ideologie-Religion das Wort zu reden, mit einem Imam in einer christlichen Kirche zu beten, in Verkennung des N.T. sich bei einer Ideologie anzubiedern, während von deren Vertretern auf der Grundlage des Koran nicht nur gegen das Christentum gehetzt, zum Mord an Christen aufgerufen, Christliche Kirchen nicht nur nicht gebaut, sondern wenn vorhanden, dann zerstört werden, Christen als tatsächliche Vertriebene bis in unser Land verfolgt werden, das enthebt Sie des Rechts, für uns zu sprechen. Wann werden Sie unseren Pastorinnen das Kopftuch empfehlen?
Überdenken sie Ihre fragwürdige Haltung oder treten Sie zurück.
Mit Bedauern

Dr. Wolfgang Köpp

Die Antwort auf diesen Brief können Sie per elektronischer Post vom Verfasser anfordern.

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An die Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz

Georgenkirchstraße 69/ 70

10249  Berlin

11.07.2016

Mit Empörung und Unverständnis habe ich, Angehöriger der Evangelischen Kirche und uneingeschränkt Bewunderer Martin Luthers, lesen müssen, daß die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz nur unter der Bedingung zum Wiederaufbau der barocken Garnisonskirche in Potsdam beitragen will, daß „zeitgemäße“ offensichtlich von Ideologie und politischer Korrektheit bestimmte Veränderungen an der Gestaltung des Wiederaufbaus vorgenommen werden. So zeigt diese Absicht, daß der Widerstand gegen Hitler auch in der Kirche mit jedem Tage wächst!

Und Ulbrichts Schandtaten an unseren Gotteshäusern lassen schmerzlich grüßen!

Daß solcherart ein bedeutendes, historisch wie baulich wertvolles, das Stadtbild Potsdams ebenso wie Sanssouci  prägendes Bauwerk verunstaltet,  durch Kirchenfunktionäre mißbraucht werden soll, ist an Infamie und neuchristlichem Wahn (nur der Gender-Bibel und derem „Vaterunser“ vergleichbar) kaum noch zu überbieten.

Es reiht sich in das Verhalten der als „Lutherbotschafterin“ hausierenden Käßmann ebenso ein wie in die pseudo-exegetischen Auslassungen der „Theologin“ Göring-Eckardt und anderer, die Luthers Botschaft vergessen oder nie begriffen haben und für die der Spruch aus Jesaia 41, 24 zutrifft!

Haben diese Funktionäre einer schon durch reichliche Kirchenaustritte erkennbar geschädigten Kirche, die sich mehr und mehr vom wahren protestantischen Glauben abkehrt und zunehmend Sektenmerkmale aufweist, nur ihre abartigen Vorstellungen von Kirche ohne Rücksicht auf ihre tatsächliche Verantwortung im Auge?

Dann muß man ihnen das Wort aus Joh. 12, 35 ins Gedächtnis rufen!

Wären da nicht noch Hirten beiderlei Geschlechts, denen die heute wieder brandaktuell gewordenen Thesen der „Barmer theologischen Erklärung von 1934“ Verpflichtung sind, man müßte wohl an jeden Bischofssitz, jedes Pfarrhaus und jede Kirchentür diese Thesen annageln, so wie Luther es damals in Wittenberg mit seinen Thesen getan hatte.

Und müßten wir nicht alle jene Gebäude, in denen Vertreter der „Deutschen Christen“ nach 1933 mitunter in SA-Uniform von der Kanzel prahlten, nun umbauen oder gar abreißen?

„Der Wahn ist kurz, die Reue ist lang.“

Die Gedächtniskirche gehört – auch wegen ihres Glockenspiels mit Mozarts wunderbarer Melodie und Höltys mahnenden Worten – nicht nur Potsdam, nicht nur der Kirche, sie gehört uns allen!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Köpp

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